Wenn junge Stimmen Umweltjournalismus neu denken
Junge Presse e.V. veröffentlicht erstes Umweltjournalismus-Magazin ecomag
Mit dem ecomag veröffentlicht die Junge Presse e.V. ein neues Umweltmagazin – gemacht von jungen Journalist:innen aus ganz Deutschland. In der ersten Ausgabe erzählen sie von Klimastädten, Konsumkritik, globaler Gerechtigkeit und der Frage, ob Natur ein Recht auf Unversehrtheit hat. Das Magazin erscheint im Rahmen eines geförderten Nachwuchsprojekts und ist ab sofort kostenlos erhältlich.
Das ecomag erscheint als erstes journalistisches Printmagazin, das Umwelt- und Klimafragen aus junger Perspektive behandelt. Entstanden ist es im Rahmen eines offenen, redaktionellen Prozesses, an dem engagierte junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren beteiligt waren. Sie führten eigenständig Recherchen durch, verfassten Beiträge, gestalteten Inhalte und setzten sich in Diskussionen auseinander. Unterstützt wurden sie dabei vom bundesweit tätigen Jugendmedienverein Junge Presse e.V. sowie gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit.
In Reportagen, Interviews, Essays und kreativ-literarischen Formaten setzen sich die jungen Medienschaffenden mit der Frage auseinander, wie wir morgen leben wollen – und was es dafür heute braucht. „Uns war wichtig, nicht nur über junge Menschen zu schreiben, sondern mit ihnen – und ihnen die journalistischen Mittel in die Hand zu geben, selbst zu erzählen,“ erklärt Florian Sandmann, Vorsitzender der Jungen Presse e.V. „Das ecomag steht für Haltung, aber auch für Vielfalt und Neugier – und es zeigt, dass Umweltjournalismus auch anders geht: persönlich, kritisch und zugänglich.“
Die Themen der ersten Ausgabe reichen von nachhaltigem Tourismus auf der Insel Juist bis zur Frage, ob ein Baum Rechte haben kann. Sie beleuchten Klimaanpassung in Städten, globale Umweltungerechtigkeit in Indien und stellen die wachstumskritische Degrowth-Bewegung verständlich vor. Das Magazin ist auf PEFC™-zertifiziertem Papier gedruckt, klimaneutral produziert und kostenlos bestellbar.
„Wir wollten ein Magazin machen, das nicht nur Fakten liefert, sondern auch Fragen stellt – und die Leser:innen mitnimmt auf die Suche nach Antworten“, sagt Projektleiterin Leah Zymny, die die Umweltredaktion der Jungen Presse aufgebaut und begleitet hat. „Viele von uns in der Redaktion sind selbst auf der Suche: nach Orientierung, nach Wirkung, nach Sprache für das, was wir sehen. Das ecomag ist unser Versuch, all das journalistisch greifbar zu machen.“
Das Magazin ist Teil des Projekts „Dein Engagement. Deine Chance. Nachwuchsjournalismus für die Umwelt“, das die Junge Presse seit 2023 gemeinsam mit jungen Menschen gestaltet. Ziel ist es, jungen Erwachsenen einen praxisnahen Einstieg in den Umweltjournalismus zu ermöglichen, sie in Redaktionsprozesse einzubinden und nachhaltige Medienkompetenz aufzubauen – niedrigschwellig, kreativ und bundesweit.
Mit dem ecomag wurde ein sichtbares Ergebnis dieses Prozesses geschaffen – eines, das inhaltlich wie gestalterisch überzeugt. Die Junge Presse möchte das Magazin künftig regelmäßig veröffentlichen und lädt interessierte Jugendliche und junge Erwachsene ein, Teil der ehrenamtlichen Redaktion zu werden.
Dieses Projekt wird unter dem Förderkennzeichen 372523V425 gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autor:innen.
Das ecomag kann kostenlos bestellt werden unter www.junge-presse.de/projekte/ecomag/. Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter www.umweltjournalismus.org.
Das steckt drin – Themen des ecomag
Ich verklage dich!
Luisa van Dongen (Karlstadt)
Was, wenn Flüsse, Tiere oder ganze Ökosysteme eigene Rechte bekommen? Der Artikel beleuchtet internationale Beispiele wie Ecuador oder Spanien und stellt die Frage, wie sich Umweltrecht dadurch verändert.
Stadt der Zukunft
Marie Berchtold (München), Lara Alves Oeltjebruns (Aachen), Yannick Werner (Konstanz), Valeria Botschanjan (München)
Der Wandel der Städte im Klimazeitalter: Wie mit Hitzeinseln, Flächenverbrauch und nachhaltiger Mobilität umgegangen wird – von Konstanz bis Barcelona, von New York bis Mumbai.
Tourismus-Hotspot und Nationalpark
Marie Berchtold (München)
Juist als Beispiel für die Gratwanderung zwischen Naturschutz und Tourismus: Der Beitrag nimmt Leser:innen mit auf die Insel – aus der Sicht einer ehemaligen FÖJlerin.
Weniger ist mehr?
David Entsfellner (München)
Was bedeutet Degrowth – und kann eine schrumpfende Wirtschaft wirklich zu mehr Nachhaltigkeit führen? Der Artikel erklärt zentrale Prinzipien der wachstumskritischen Bewegung.
Können wir uns wirklich zum Ziel schrumpfen?
Christina Böltl (München)
Warum Degrowth politisch so schwer durchsetzbar ist, welche Alternativen diskutiert werden – und was hinter der Kritik an „grünem Wachstum“ steckt.
Zwischen Slums und Wolkenkratzern
Luisa Claußen (Konz)
Eine persönliche Reportage aus Dharavi, dem größten Slum Mumbais: Über Umweltprobleme, soziale Ungleichheit und die globale Verantwortung westlicher Industrienationen.
Kauf dich grün?!
Jule Nagel (Frankfurt), Emma Shendi (Maikammer), Dalila Nouame (München)
Kann nachhaltiger Konsum überhaupt existieren – oder ist „grün kaufen“ ein Widerspruch in sich? Der Beitrag reflektiert persönliche Erfahrungen im Second-Hand-Alltag und systemische Fragen.
Bildmaterial
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